Tatort Autobahn: Tod durch Licht
Anlässlich der internationalen „Dark Sky Week“ (1) warnen die A 20-Gegner vor der todbringen- den Wirkung der geplanten Autobahn für Insekten. In den vergangenen Jahren wurde ein dramatischer Insektenrückgang festgestellt. Dreiviertel der Arten in Deutschland sind bereits verschwunden und auch die Biomasse der Insekten hat stark abgenommen. Insekten aber sind ein zentraler Teil der Ökosysteme, von denen wir Menschen mit unserer Nahrungsmittelproduktion unmittelbar abhängen.
Ein nicht zu unterschätzender Grund für den Insektenrückgang ist die Lichtverschmutzung durch künstliche Beleuchtung (2). Nachtaktive Insekten – das sind die Hälfte aller Insekten – werden von Lichtquellen angezogen und sterben dann dort an Erschöpfung. Fliegen Insekten in das Scheinwerferlicht der Autos, sterben sie direkt durch den Aufprall. Künstliches Licht beeinträchtigt außerdem stark das Paarungs- und Ausbreitungsverhalten bestimmter Arten. Die nächtliche Bestäubungsleistung schwindet und Pflanzen bilden weniger Früchte und Samen (3).
Die geplante Autobahn A 20 würde durch die nächtliche Dunkelheit heute lichtarmer Land- schaften eine neue Lichtschneise schlagen. Nachtfalterreiche Wälder wie die bei Garnholt, Gut Hahn im Landkreis Ammerland und der Malse im Grenzgebiet der Landkreise Cuxhaven und Rotenburg/Wümme würden zerschnitten. Die Lichter in der bisher dunklen Nacht wirken dabei wie ein Staubsauger auf Nachfalter. Millionen dieser Insekten würden vom Licht der Scheinwerfer angezogen und getötet. Nachfalter sind Hauptnahrungsgrundlage für Fleder- mäuse. Gibt es keine Nachtfalter, dann gibt es auch keine Fledermäuse mehr. „Die Auswir- kungen, die die geplante Autobahn 20 als Lichtschneise in der Nacht auf das Insektenster- ben haben wird, ist bisher noch nicht ausreichend in den Fokus gestellt worden“, kritisiert Uwe Schmidt, Sprecher der A 20-Gegner.
Hier können Sie die Pressemitteilung herunterladen:
1:
www.awarenessdays.com
2:
www.igb-berlin.de
3:
www.scinexx.de
Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A 20