Presseinformation vom 27. Januar 2025
Neubau der A20 – eine Fehlpriorisierung
Während die Sanierung bestehender Brücken nicht vorankommt, sollen Milliarden in den Bau der A20 fließen – in ein Projekt, dessen Realisierung frühestens Ende der 2030er Jahre ab- geschlossen sein könnte. Die Verlagerung von Planungskapazitäten und Haushaltsmitteln zugunsten der A20 hat dazu geführt, dass kleinere, aber für den regionalen Verkehr essenzi- elle Projekte wie der Neubau der Brücke in Bützfleth an fehlendem Personal oder Budget scheitern. Planungskapazitäten und Gelder müssen für die Ertüchtigung der regionalen Infrastruktur eingesetzt werden statt für die A20, bei der die Kosten den Nutzen weit übersteigen (1).
Infrastruktur am Limit
Niedersachsen verfügt über ein umfangreiches Landesstraßennetz mit 2.100 Brücken. Ein großer Teil dieser Bauwerke stammt aus den 1950er Jahren und ist für heutige Verkehrslas- ten nicht ausgelegt. Der Schwerlastverkehr hat sich seitdem mehr als verzehnfacht, die Brü- cken wurden aber nicht verstärkt. Laut Niedersächsischer Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sind rund 150 Brücken in einem kritischen Zustand und müssten vorrangig er- neuert werden.
Die Priorisierung großer Prestigeprojekte wie der A20 untergräbt die Effizienz und Sicherheit des bestehenden Verkehrsnetzes. Die Initiativen gegen die A 20 betonen, dass Investitionen in die Erneuerung bestehender Infrastruktur unmittelbare Verbesserungen in der Region brin- gen würden, während die geplante A20 als Wolkenkuckucksheim weiterhin in den Sternen steht. „Trotz dieser Sachlage pocht das Land weiterhin auf den Bau der überteuerten, klima- und umweltschädlichen A20 und vernachlässigt lieber die eigene Infrastruktur“, kritisiert Uwe Schmidt, Sprecher der Initiativen gegen die A 20. „Das Verkehrsproblem Querung der Un- terelbe muss jetzt gelöst werden. Es ließe sich aber durch Ertüchtigung der bestehenden Elbfähre zwischen Glückstadt und Wischhafen schnell beseitigen – für einen Bruchteil der für A20 und Elbtunnel veranschlagten Steuergeldmilliarden.“
Hier können Sie die Pressemitteilung mit Quellenverzeichnis herunterladen:
Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A 20